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Der Osterfestkreis

Der Osterfestkreis beginnt mit dem Aschermittwoch und endet am Pfingstsonntag. Er ist aufgeteilt in die Österliche Bußzeit (Fastenzeit) von Aschermittwoch bis Karsamstag (40 Tage) und die Osterzeit von Ostersonntag bis Pfingsten (50 Tage). Zentrum sind die Drei Österlichen Tage vom Leiden, vom Tod und von der Auferstehung des Herrn. Weiter wichtige Feste dieser Zeit sind Christi Himmelfahrt und Pfingsten.

Die österliche Bußzeit

Mit dem Aschermittwoch beginnt die vierzigtägige Bußzeit zur Vorbereitung auf die Osterfeier. Die Zahl 40 taucht im Alten und Neuen Testament öfter auf als eine Zahl des Reifens, der Läuterung und der Vollendung:
40 Jahre ist das Volk des Alten Bundes durch die Wüste gezogen, um das Land der Verheißung geläutert betreten zu können. 40 Tage verbrachte Mose auf dem Berg, um Gottes Gebote entgegenzunehmen. 40 Tage wanderte Elia fastend und betend durch die Wüste, bis er am Horeb Gott in geheimnisvoller Weise erfahren durfte. 40 Tage fastete Jesus in der Wüste, widerstand dem Versucher und verkündete dann die Botschaft vom Reich Gottes. 40 Tage lang ist Jesus nach seiner Auferstehung seinen Jüngern erschienen.
Die Kirche legte in dieser Tradition schon früh die Zeit der Fastenzeit auf 40 Tage fest. Auch wer schwer gesündigt hatte, z.B. Abfall vom Glauben, Mord, Ehebruch…, musste in der Urkirche 40 Tage lang Buße tun, bis er wieder in die Gemeinschaft der Gläubigen aufgenommen wurde. Von Aschermittwoch bis Karsamstag sind es zwar mehr als 40 Tage, aber die Sonntage sind von der Tageszählung ausgenommen, da wir an jedem Sonntag, auch in der Fastenzeit, die Auferstehung Christi feiern. Diese Sonntage können deshalb keine Fasttage sein. Die alte Regelung der 40 Tage incl. Sonntag findet man noch im Alemannischen – deshalb findet z.B. die Fasnacht in der Schweiz genau eine Woche später statt als im katholischen Bereich!

Die Österliche Bußzeit teilt sich wie auch der Advent in zwei Hälften: die ersten 4 Wochen beherrscht das Thema „Fasten und Umkehr“, während sich die letzten beiden Wochen mit der Leidensgeschichte und dem Tod Jesu befassen („Passionszeit„). Aus dem 10. Jahrhundert stammt der Brauch, ab dem Passionssonntag Prunk-Kreuze und Bilder in der Kirche zu verhüllen, Dies gilt besonders für die Kreuzesdarstellungen, die den triumphierenden und über das Leid erhabenen Christus-König am Kreuz zeigen. Erst in der Gotik wandelte sich die Darstellung des Gekreuzigten zum leidenden Schmerzensmann. Oft wurde der ganze Chorraum der Kirche mit einem so genannten Fasten- oder Hungertuch verhängt. Der Nabburger Hochaltar besitzt eigens für die Fastenzeit mit Leidensszenen bemalte Rückseiten, so dass während dieser 7 Wochen der Flügelaltar zugeklappt bleibt.

Was bedeutet Fasten?
Für Christen heißt Fasten mehr als Diät machen. Drei große Bereiche zählen zum Fasten: Fastenopfer (Almosen / Spenden), Gebet und Werke der Liebe. Es geht in erster Linie darum, frei zu werden von materiellen Zwängen und anderen Abhängigkeiten, die dem Christen das Leben nach Gottes Willen erschweren oder verunmöglichen. In dieser Zeit versuchen wir Christen uns und unseren Lebensstil so zu ändern, dass wieder mehr Raum entsteht für Besinnung und Gebet, für heilsamen Verzicht und neue Sorge füreinander. Wir sind aufgerufen Buße im Sinne der Bergpredigt (Mt 6,1-8) durch Gebet, Verzicht und Werke der Nächstenliebe zu verwirklichen.
Im strengen Sinn bedeutet Fasten sich im Essen einzuschränken, evtl. auf bestimmte Mahlzeiten komplett zu verzichten. Darüber hinaus gibt es in der Fastenzeit das Abstinenzgebot, d.h. man verzichtet auf Fleischspeisen. Strenge Fast- und Abstinenztage sind Aschermittwoch und Karfreitag. Der katholische Christ begnügt sich an diesem Tag mit einer einmaligen Sättigung (Fasten) und verzichtet auf Fleischspeisen (Abstinenz). Diese Verpflichtung zum Fasten betrifft Erwachsene vom vollendeten 18. Lebensjahr bis zum Beginn des 60. Lebensjahres. Das Abstinenzgebot verpflichtet jeden Katholiken vom vollendeten 14. Lebensjahr bis zum Lebensende. Entschuldigt ist, wer durch Krankheit oder schwere körperliche Arbeit am Fasten oder an der Abstinenz gehindert ist. Neben der einmaligen Sättigung ist am Fasttag zu den beiden anderen Tischzeiten eine kleine Stärkung erlaubt.

Der Aschermittwoch
Am Aschermittwoch beginnt die Kirche gemeinsam ihren österlichen Weg. Die Katholiken nehmen am Aschermittwochsgottesdienst teil und lassen sich als äußeres Zeichen der Bußgesinnung die Asche auflegen. Der Aschermittwoch ist ein strenger Fast- und Abstinenztag.
Asche taucht im AT v.a. in Verbindung mit Trauer, Reue und Umkehr auf, wird aber auch zum Reinigen verwendet. Zum Zeichen von Reue und Trauer sitzt man in der Asche oder wälzt sich darin. Der Trauernde „isst Brot wie Asche“ (Ps 102,10). Die aufgestreute Asche des Aschermittwoch ist alles andere als ein Segen! Sie ist Zeichen für die Reue und die Trauer des Menschen über seinen falschen Lebenswandel, zugleich aber auch Vorausbild für die Reinigung und seine Umkehr. Wenn der Priester den Gläubigen das Aschenkreuz auflegt, spricht er: „Kehr um und glaube an das Evangelium!“ Dass die Asche aus den Palmzweigen hergestellt werden soll, die zur Palmprozession des vergangenen Palmsonntags getragen wurden, hat eine tiefe Symbolik. Wie die Königswürde Christi, die sich am Palmsonntag offenbarte, nur durch das Kreuz erreicht wurde, so ist die Erlösung und das Heil des Menschen nur durch eine entschlossene Umkehr und tiefe Hinkehr zu Gott zu erreichen.

Freitag und Freitagsopfer
Umkehr und Erneuerung unseres Lebens dürfen sich nicht auf die Fastenzeit beschränken. Sie müssen unseren Alltag prägen in Ehe und Familie, in Arbeit und Freizeit, in Gesundheit und Krankheit. Daran erinnert das ganze Jahr hindurch der Bußcharakter des Freitags. Alle Freitage, ausgenommen Hochfeste, sind im Gedenken an das Leiden und Sterben des Herrn kirchliche Bußtage, an denen der Christ zu einem Freitagsopfer verpflichtet ist. Bereits Kinder sollen dazu erzogen werden, an den kirchlichen Bußtagen freiwillig auf Fleisch zu verzichten oder ein anderes Opfer zu bringen.
Dem Sinn dieses Freitagsopfers entspricht: Dienst am Nächsten, Gebet, Lesung der Heiligen Schrift, Geistliche Lesung, Meditation, Anbetung, Teilnahme an der hl. Messe oder eine spürbare Einschränkung. Die Enthaltung von Fleischspeisen bleibt sinnvoll, besonders wenn sie einen wirklichen Verzicht bedeutet. Das so Ersparte sollte mit Menschen in Not brüderlich geteilt werden. Zum Freitagsopfer ist jeder Katholik vom vollendeten 14. Lebensjahr bis zum Lebensende verpflichtet.

Der „Kreuzweg„, der letzte Weg des Herrn von der Burg Antonia bis auf Golgota, wird in der Leidensgeschichte der Evangelien beschrieben. Schon früh gingen christliche Pilger diesen Leidensweg Jesu betend nach, betrachteten die einzelnen Szenen des Leidens des Herrn an den von der Tradition jeweils überlieferten „Stationen“ dieses Weges. Später bildeten heimgekehrte Pilger diesen Kreuzweg nach, auf Bergen und an Wallfahrtswegen. Besonders der hl. Franziskus und sein Orden verbreiteten die Kreuzwegfrömmigkeit in ganz Europa. Heute findet man in allen katholischen Kirchen einen „Kreuzweg“, der üblicherweise aus 14 Stationen besteht, zumeist als bildliche Darstellung der jeweiligen Szene. Zu Kreuzwegandachten in der Pfarrkirche laden wir jeden Fastensonntag und jeden Freitag ein.

Die Heilige Woche – Karwoche

Der Begriff „Karwoche“ leitet sich vom althochdeutschen „chara“ – „Trauer, Klage“ ab und verweist auf die Tage des Leidens und Sterbens Jesu. In der Liturgie herrscht hier eine strenge Ordnung, die Lesetexte der einzelnen Wochentage bereiten intensiv auf ihren Höhepunkt am Gründonnerstag und Karfreitag vor. In dieser Woche begehen Christen das Zentrum ihres Glaubens, die Feier des Leidens, des Todes und (am Ostersonntag) der Auferstehung Christi.

Palmsonntag
Der Palmsonntag leitet die Heilige Woche ein. Zur Erinnerung an den Einzug Jesu in Jerusalem (Mt 21,11) werden an diesem Tag Palmzweige gesegnet und Prozessionen veranstaltet. Dieser Brauch war bereits im 4. Jahrhundert üblich. Im Mittelalter wurde die Palmsonntagsprozession von einem holzgeschnitzten Palmesel begleitet, auf dem eine Christusfigur saß. Am Palmsonntag beginnt die Messe um 9:45 Uhr am Unteren Markt. Die Gläubigen tragen Palmbüschel in den Händen, die gesegnet werden. Nach dem Evangelium vom Einzug Jesu in Jerusalem und unter den Klängen der Jugendblaskapelle ziehen wir dann in einer feierlichen Palmprozession hinauf in die Pfarrkirche zur Eucharistiefeier. Das „Hosianna“, der Jubelruf für den König, prägt den fröhlich-feierlichen Charakter des Palmsonntags, auch wenn im Evangelium bereits die Passion angekündigt wird.
Im Volksbrauchtum hat sich herausgebildet, die gesegneten „Palmzweige“ mit nach Hause zu nehmen und sie hinter die im Haus befindlichen Kreuze zu stecken oder in den Weihwasserkessel zu legen. Sie werden auch unter den Dachfirst oder in die Felder, Wiesen, Wälder bzw. auf die Gräber der Toten gesteckt. Palmbüschel und –kränzchen werden vom Frauenbund gebastelt und angeboten.

Am Montag der Karwoche werden im Dom die heiligen Öle geweiht: Chrisam für die Salbungen bei Taufe, Firmung und Weihe; Katechumenenöl und Krankenöl. Vertreter der Dekanate holen diese Öle in Regensburg ab und verteilen es an die Pfarreien. Nachdem die Osternacht der vorzüglichste Tauftermin ist (v.a. für Erwachsene), sollte das Öl für die Initiation der Taufbewerber möglichst frisch sein.

Die Liturgie der Heiligen drei Tage

Der Höhepunkt des Kirchenjahres, die Feier von Tod und Auferstehung Christi dauert drei volle Tage: Gründonnerstagabend, Karfreitag, Osternacht. Diese werden gefeiert wie ein einziger Tag ein einziger Gottesdienst! Das erkennt man daran, dass der Gründonnerstag ohne Segen schließt – die Gemeinde geht auseinander – und der Karfreitag ohne die übliche Eröffnung beginnt. Erst die Osternacht kennt den feierlichen Schlusssegen, der das österliche Triduum abrundet.

Gründonnerstag
Am Abend des Gründonnerstags versammelt sich die Gemeinde und feiert zum Gedächtnis des Letzten Abendmahls festlich die Eucharistie. Die dankbare Erinnerung an die Stiftung der Eucharistie soll in dieser Feier zum Ausdruck kommen. Zum Gloria-Gesang läuten letztmals alle Glocken und die Orgel spielt, um dann zu verstummen bis zum Gloria-Gesang in der Osternacht. Die Klingeln der Ministranten werden durch dumpfe Holzklappern ersetzt. Im Wortgottesdienst hören wir den Bericht von der Feier des Paschamahles (Ex 12,1-14) und den Einsetzungsbericht, den Paulus der Gemeinde von Korinth überliefert (1Kor 11,23-26), den wir in jeder Hl. Messe hören. Das Evangelium von der Fußwaschung (Joh 13,1-15) erinnert uns an den Dienst, den der Herr an uns tut und zu dem auch wir aufgerufen sind. Den Kommunionkindern werden anschließend beispielhaft die Füße gewaschen. Tenor der Lesetexte ist die Stiftung der Eucharistie und ihr Charakter als Liebes- und Opferdienst des Herrn an uns. Nach der Messfeier wird der Leib des Herrn in einer Prozession zum festlich geschmückten Tabernakel übertragen. Blumenschmuck und Kerzen am Altar werden beiseite geschafft. Dies symbolisiert die Trauer über den nahenden Tod Jesu. Alle sind eingeladen, den Tabernakel am Seitenaltar als Ort der Anbetung zum stillen Gebet aufzusuchen. Mit Christus gehen wir gleichsam in den Ölgarten, um mit ihm zu wachen und zu beten, so wie er es den Jüngern aufgetragen hat. Die ganze Nacht hindurch wird gebetet und gewacht.

Karfreitag
In der Feier des Karfreitags bekennt sich die Kirche vor der ganzen Welt zum leidenden und gekreuzigten Herrn. Im Gedenken an sein Sterben für uns und betroffen von der Bosheit und Sünde, die in uns und in der Welt immer noch wirken, begeht die Kirche diesen Tag als Bußtag. Der Karfreitag ist zudem strenger Fast- und Abstinenztag. Statt der festlichen Glocken rufen am Karfreitag die Ratschen (Holzklappern) zum Gebet und Gottesdienst. Am Vormittag wird der Kreuzweg gebetet, der an Jesu letzten Gang auf den Kalvarienberg / Golgota erinnert. Dann treffen wir uns zur Todesstunde des Herrn (15.00 Uhr), um uns dankbar an Jesu Leiden und Sterben zu erinnern. Nach der Stille des Einzugs folgt der Wortgottesdienst mit der Passion nach Johannes und den 10 großen Fürbitten. In der Kreuzverehrung bekennen wir uns zum gekreuzigten Herrn, der durch seinen Tod unseren Tod überwunden hat. Die abschließende Kommunionfeier lässt uns teilhaben an der Leben spendenden Frucht seines Sterbens. Der Besuch am Hl. Grab ist am Karfreitag ein Herzensanliegen vieler Christen!

Der Karsamstag ist ein stiller Tag, ohne liturgische Feier. Wie am Karfreitag ist an diesem Tag die Feier der Eucharistie verboten. Es ist der Tag der Grabesruhe Jesu. In der Kirche ist das Grab Jesu aufgebaut. Während des ganzen Tages besteht die Möglichkeit das Allerheiligste im Grab Jesu anzubeten.

Osternacht
Die Feier der Osternacht ist festliche Nachtwache. Das Licht, das unser Dunkel erhellt, ist Zeichen für die Auferstehung Christi. Darum versammeln wir uns wie die Christen der ersten Jahrhunderte noch mitten in der Nacht, um Christus, dem Licht, entgegen zu gehen. Die aufgehende Sonne wird uns zum Zeichen des Auferstandenen. Die ungewöhnlich frühe Uhrzeit der Osternachtfeier bringt uns in Bewegung, es bleibt nicht beim Alten, das neue Leben besiegt unsere Gewohnheiten, aus dem Dunkel wird Licht, aus der Nacht heller Tag. In den Evangelien wird einstimmig diese Zeit genannt: „In der Morgendämmerung des ersten Tages der Woche“ kamen die Frauen zum Grab und wurden Zeugen der Auferstehung! (Mt 28).

Die Feier der Osternacht verläuft in vier Teilen:
Lichtfeier
Am Osterfeuer vor der Kirche wird die Osterkerze feierlich entzündet. Sie symbolisiert Christus, das Licht, der die Nacht des Todes ein für alle Mal überwunden hat. Es folgt der Einzug in die Kirche, der Priester hebt die Osterkerze empor und singt: „Lumen Christi!“ (Das Licht Christi). Alle antworten: „Deo Gratias“ (Dank sei Gott) Das geschieht dreimal. Von der Osterkerze aus wird dann das Licht an die Gläubigen im Gotteshaus weitergegeben. Das Licht der Osterkerze lässt uns einstimmen in das große Osterlob (Exsultet), das diese Nacht selig preist, weil in ihr Christus die Ketten des Todes zerbrach und aus der Tiefe als Sieger emporstieg.

Wortgottesdienst
Ein langer Wortgottesdienst mit 7 Lesungen, die stellvertretend für die ganze Schrift die Großtaten Gottes an seinem Volk belegen, schließt sich an, der hinzielt auf das Verkünden der Osterbotschaft im jubelnden Halleluja und im Evangelium.

Tauffeier
Die Auferstehung Christi ist der Grund unseres Glaubens. Darum erinnern wir uns in der Osternacht auch an unsere Taufe: Das Taufwasser wird gesegnet und wir erneuern unser Taufversprechen, denn wir sind durch die Taufe hineingenommen in Tod und Auferstehung des Herrn. Wo Erwachsene sich taufen lassen, geschieht dies wie in der Urkirche meist an diesem vorzüglichsten Tauftermin.

Eucharistiefeier
In der österlichen Eucharistie feiern wir anschließend den Tod und die Auferstehung des Herrn. Der Jubelruf des Halleluja soll unsere Herzen und unsere Gesichter prägen. „Christus ist auferstanden. – Er ist wahrhaft auferstanden. – Halleluja!“

Nach den Tagen des Fastens werden die Speisen für das erste große Festmahl (Osterfrühstück) gesegnet. Die Tischgemeinschaft der Gläubigen mit dem Auferstandenen in der Kirche, soll sich an diesem Tag gleichsam als Liebesmahl in den Häusern fortsetzen! In den Osterkörben befinden sich Fleisch, Eier, Brot, Salz, Wein, ein gebackenes Osterlamm und all die Dinge, auf die in der Fastenzeit besonders schmerzlich verzichtet wurde. Das Ei ist ein Fruchtbarkeitssymbol ersten Ranges, ein Sinnbild des Lebens. Weil sich durch die Schale aus dem scheinbar toten Ei neues Leben Bahn bricht, wird es als Auferstehungssymbol gesehen. Die roten Eier sollen auf den Tod Jesu verweisen.

Österliche Symbole
Osterkerze:
In der christlichen Liturgie hat die Osterkerze seit dem 4. Jahrhundert ihren Platz. Seit dem 8. Jahrhundert beginnt die Auferstehungsfeier mit der Weihe des Feuers. Es soll aus dem Stein geschlagen werden, ein Hinweis auf die Auferstehung des Herrn aus dem Felsengrab. Der Brauch, das Osterlicht an alle Kirchenbesucher weiterzugeben ist urkundlich in Jerusalem bezeugt. Wir tragen dieses Licht als Zeichen für unseren Glauben an die Auferstehung in unsere Häuser und auf die Gräber unserer Lieben.

Osterwasser:
Wasser ist eines der Ursymbole der Schöpfung. Es hat belebende Kraft, ist Wasser des Lebens; es reinigt und heilt. Seit der Zeit der Urkirche war die Osternacht der Tauftermin schlechthin, an dem ursprünglich Erwachsene nach einer langen Vorbereitungsphase (Katechumenat) in das Christentum aufgenommen wurden. Durch das Absenken der Osterkerze in das Wasser bei der Segnung des Taufwassers wird bekundet, dass Jesus der Ursprung des Lebens ist und Licht in die Dunkelheit bringt. Deshalb gehört zu jeder Osternacht die Erneuerung des Taufbundes. Bis heute nehmen die Gläubigen das Osterwasser nach der Osterfeier mit heim zur Segnung von Haus und Hof.

Osterlamm:
Das Lamm war ursprünglich Opfertier für das Sühneopfer der Juden. Auch beim Exodus, der großen Rettungstat Gottes im Alten Testament (Vorbild für die Rettung durch Jesus im NT, vgl. Gründonnerstag!) spielt das Lamm und v.a. sein Blut eine große Rolle. Seit Christus durch seinen (Opfer-) Tod die Welt von aller Schuld befreit hat, wird für ihn das Symbol des Lammes verwendet. Das Bild überschneidet sich mit dem Lamm aus der Apokalypse, das als Chiffre für Christus dient und allein die Geschehnisse der Endzeit in Gang setzen kann. Ein Osterlamm wird immer mit der Kreuz-Fahne, dem Zeichen des Sieges über den Tod, dargestellt.

Die Osterzeit

Die Osterzeit dauert von Ostersonntag bis Pfingsten. Die Kirche feiert das Geheimnis der Auferstehung des Herrn 50 Tage lang. Dabei stehen die biblischen Berichte von den zahlreichen Erscheinungen des Auferstandenen sowie die Anfänge der jungen Kirche im Mittelpunkt der Lesungstexte. Am 40. Tag feiert die Kirche Christi Himmelfahrt. Die letzten 9 Tage bitten die Jünger um die Sendung des Heiligen Geistes, der an Pfingsten die Geburtsstunde der Kirche einläutet.

Ein Nabburger Spezifikum ist der Osterritt am Ostermontag zur Wallfahrtkirche Maria Brünnl:
Der Reitverein Nabburg lädt alle Pferdebesitzer zum Osterritt zur Wallfahrtskirche ein. Der jeweilige Nabburger Kaplan reitet an der Spitze des Zuges, angeführt von der Jugendblaskapelle. An der Wallfahrtskirche angelangt feiert er mit den Reitern einen Gottesdienst und segnet die Pferde.

An den Tagen vor Christi Himmelfahrt werden die so genannten Bittage gehalten. Dabei wird besonders um das gute Gedeihen der Feldfrüchte gebetet. In Prozessionen und Gottesdiensten erbitten wir aber auch für die Anliegen unserer Zeit und für unsere ganz persönlichen Anliegen Gottes Hilfe.
Wir haben drei Bittprozessionen in der Pfarrei. Die erste am Montag führt um 19.00 Uhr von Diepoltshof nach Brudersdorf, die zweite am Dienstag vom Naab-Steg nach Perschen; die dritte am Mittwoch vom Bauhof zur Brünnlkirche. Am Zielort wird um ca. 19.30 Uhr Eucharistie gefeiert; dann geht es betend zum Ausgangsort zurück.

Am 40. Tag nach Ostern, an Christi Himmelfahrt: feiert die Kirche die Auffahrt des auferstandenen Herrn vom Ölberg in den Himmel. Christus ist jetzt in der Herrlichkeit Gottes, des Vaters. Er ist aber von der Erde nicht einfach weggegangen, so dass er nun abwesend wäre. Er hat seine Jünger nicht allein gelassen, er bleibt anwesend in seiner Kirche und durch sie in der Welt, für die Welt. Als Beistand hat er den Jüngern den Heiligen Geist versprochen, um den sie 9 Tage lang hinter verschlossenen Türen bitten (Pfingstnovene).

Pfingsten
Am Pfingstfest erinnern wir uns an die Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Jünger, die hinter verschlossenen Türen versammelt waren. Er stärkte sie und gab ihnen Mut, die Frohe Botschaft öffentlich zu verkünden. Der Geist Gottes ist auch heute unter uns gegenwärtig und stärkt uns in unserem christlichen Alltag. Jedem und jeder gibt er Gaben und Fähigkeiten, die zu einem vielfältigen Gemeindeleben eingesetzt werden sollen. Deshalb sollte die Bitte um die Gaben des Heiligen Geistes in unserem Gebet einen festen Platz haben.

Der Pfingstmontag zählt streng genommen nicht mehr zur Osterzeit, er ist bereits Teil der Zeit im Jahreskreis (liturgische Farbe: grün!). Im Laufe der Zeit haben sich aber zu den größten Hochfesten zweite Festtage herausgebildet (2. Weihnachtsfeiertag, Ostermontag), so dass auch das Hochfest Pfingsten mit so einer Doppelung versehen wurde. In Nabburg gibt es am Pfingstmontag eine Flurprozession, bei der v.a. für die Früchte der Erde, um ein gutes Erntejahr, für die Nöte unserer Zeit, sowie in den Anliegen unserer Kirche und Pfarrgemeinde gebetet wird.