Versöhnung / Buße
Lust auf Beichte? — Nein, ich will nicht und ich kann nicht und ich brauche nicht und ich war schon so lange nicht und wozu überhaupt und ich habe eh niemanden umgebracht, und so weiter… Kennen Sie das? Wissen Sie auch, dass die Beichte eigentlich nichts anderes ist als eine „Zweite Taufe“, mit der die liebevolle Beziehung, die Gott in der Taufe zu uns geknüpft hat, und die durch den Menschen verletzt oder aufgegeben wurde, erneuert werden kann?
Das Sakrament der Versöhnung ist eigentlich eines der schönsten Sakramente. Hier kommen sich Gott und Mensch ganz besonders nahe. Es ist ein sehr persönliches Sakrament – die Beichte kennt keine Massenabfertigung. Trotzdem (oder vielleicht gerade deswegen) tun sich viele damit schwer.
Jeder kennt die Erfahrung, Fehler gemacht zu haben, anderen Unrecht getan zu haben. Es ist unbestritten, dass es (jenseits falscher Schuldgefühle und weit schwerwiegender als kleine Irrtümer) echte, schwere Schuld gibt: gegenüber sich selbst und den Mitmenschen und – aus der Sicht des Glaubens – auch gegenüber Gott. Diese Schuld quält Menschen. Sie muss bewältigt, „aufgearbeitet“, ja vergeben werden, damit der Mensch wieder frei ist und sich positiven Zielen zuwenden kann. In diesen Momenten ist es hilfreich, sich jemandem anzuvertrauen und belastende Vorkommnisse des Lebens einfach einmal aussprechen und bei jemandem „abladen“ zu können, der sicher nicht mit anderen darüber spricht.
Es geht in der Beichte nicht in erster Linie um „böse Taten“, sondern um eine gestörte Beziehung. Deshalb sollte man auch nicht hauptsächlich nach Fehlern suchen, die man gemacht hat, sondern sich überlegen, wie man wieder zu einer gelingenden Beziehung findet und nach positiven Anknüpfungspunkten Ausschau halten. Leiden an einer gestörten Beziehung („Reue“) und der Wunsch nach einem Neuanfang („Besserung“) sind die Grundlage für eine gute Beichte.
Es gibt zwar ritualisierte Formeln für Sündenbekenntnis und Vergebungsbitte — diese sind aber nicht notwendig. Ein gutes formloses Gespräch über den Priester reicht um Gott um Verzeihung zu bitten!
Der Priester spricht im Auftrag Gottes die Lossprechungsworte. Sie sind die Zusage Gottes, dass er mir tatsächlich vergeben hat und einen neuen Anfang schenkt. Er hat mir eine Zusage gegeben, wieder „heil“ zu sein; er hat mich geheiligt, um mein Leben wieder anzunehmen und zu gestalten. Was ich jetzt daraus mache, liegt an mir.
„Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer! Zum zweiten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! Zum dritten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn zum dritten Mal gefragt hatte: Hast du mich lieb? Er gab ihm zur Antwort: Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich lieb habe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe!“
(Joh 21, 15-18).
Beichtzeiten in Nabburg sind grundsätzlich Samstag 16:00 Uhr (Winterzeit) bzw. 17:00 Uhr (Sommerzeit) und Sonntag, 08:00 Uhr. Weitere Zeiten entnehmen Sie bitte dem aktuellen Pfarrbrief bzw. vereinbaren einen Termin mit Pfarrer oder Pfarrvikar!